Investmentbanking sorgt für Gewinnschub bei BNP Paribas

Paris (Reuters) – Die französische Großbank BNP Paribas hat im Schlussquartal des vergangenen Jahres dank florierender Geschäfte im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen einen Gewinnsprung hingelegt.

“Die Gruppe hat im vierten Quartal sehr gute Leistungen erzielt und die Ziele für 2024 übertroffen, wobei sie eine solide Finanzstruktur bewahrte”, erklärte BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafé am Dienstag. Den Aktionären stellte er eine im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent erhöhte Dividende von 4,79 Euro in Aussicht. Zudem plant Bonnafé einen Aktienrückkauf im Volumen von 1,08 Milliarden Euro. Zum laufenden Jahr äußerte sich der Bankchef eher zurückhaltend.

Der Nettogewinn des größten Geldhauses der Euro-Zone nach Bilanzsumme kletterte im Schlussviertel 2024 dank starker Geschäfte im Investmentbanking um 15,7 Prozent auf 2,32 Milliarden Euro. Analysten hatten hingegen nur 2,24 Milliarden Euro erwartet. Die Erlöse legten um 10,8 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zu. Auch dies lag über den Analystenschätzungen. Im Investmentbanking schnellten die Erträge um ein Fünftel nach oben. Dabei stach der Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen (FICC) mit einem Plus von 34 Prozent besonders hervor.

Bei den Anlegern konnte das Finanzinstitut punkten. Die Aktie lag am späten Vormittag an der Pariser Börse 2,21 Prozent im Plus bei 65,74 Euro.

BNP PASST RENDITEZIEL AN

Allerdings passte BNP ohne eingehende Begründung die Prognose für die Eigenkapitalrendite (ROTE) im Jahr 2025 auf 11,5 Prozent an, von zuvor 11,5 bis 12,0 Prozent. Zudem sollen 2026 weitere 600 Millionen Euro an Kosten eingespart werden – zusätzlich zu den 600 Millionen Euro in diesem Jahr. Bis 2026 soll die Rendite dann auf mindestens zwölf Prozent steigen. Dabei soll auch die 5,1 Milliarden Euro schwere Übernahme der Vermögensverwaltung von Axa helfen, die Mitte des Jahres abgeschlossen werden soll.

Bank-Chef Bonnafé hatte zuletzt stark auf das Investmentbanking gesetzt. In den vergangenen Quartalen hat die Sparte dazu beigetragen, eher schleppende Geschäfte im heimischen Privatkundengeschäft auszugleichen. Denn Rekordzuflüsse in staatlich regulierte hochverzinste Sparbücher hatten an den Gewinnmargen französischer Geldhäuser gezehrt. In anderen Ländern der Euro-Zone hatten Finanzinstitute viel deutlicher von den höheren Zinsen profitiert. Der Leitzins im Euro-Raum – der sogenannte Einlagensatz – hatte noch Anfang Juni 2024 bei 4,0 Prozent gelegen.

(Reporter Mathieu Rosemain, Sudip Kar-Gupta, Ingrid Melander, Bertrand De Meyer; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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