(Reuters) – BP-Chef Murray Auchincloss hat nach einem Gewinneinbruch und dem Einstieg des aktivistischen Investors Elliott einen Strategieschwenk angekündigt.
In den vergangenen zwölf Monaten habe der britische Öl-Multi zwar Fortschritte bei den Kostensenkungen gemacht, neue Großprojekte genehmigt sowie in kohlenstoffarme Technologien investiert und so den Grundstein für Wachstum gelegt, erklärte Auchincloss am Dienstag. Nun plane er aber die Strategie grundlegend neu auszurichten, um die Erträge zu verbessern. Während das Öl- und Gasgeschäft gut positioniert sei, müssten die übrigen Bereiche wie das Geschäft mit kohlenstoffarmen Technologien effizienter werden.
Schwache Margen im Raffineriegeschäft und schwankende Ölpreise haben BP 2024 einen Rückgang des Gewinns um 35 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar eingebrockt. Der Ölriese schnitt damit zudem schlechter ab als seine Konkurrenten, was den Druck auf Auchincloss erhöht, Veränderungen herbeizuführen. Bereits Mitte Januar hatte er im Zuge von Sparmaßnahmen den Abbau von 4700 Stellen angekündigt, das sind rund fünf Prozent der Belegschaft.
An der Börse in London gaben die BP-Titel bis zum Mittag 0,6 Prozent nach, nachdem sie zu Wochenbeginn in der Hoffnung auf höhere Renditen durch den Einfluß von Elliott bei Anleger noch stark gefragt waren.
Auchincloss wollte im Gespräch mit Reuters den Einstieg von Elliott nicht kommentieren. Reuters hatte am Wochenende von einem Insider erfahren, Elliott Investment Management habe eine Beteiligung an BP aufgebaut. Angaben zur Höhe des Anteils wurden nicht gemacht. Einer Meldung der Agentur Bloomberg zufolge will Elliott den Energiekonzern zu Maßnahmen drängen, die den Wert für die Aktionäre steigern sollen. Investoren kritisieren BP wegen des Fehlens einer klaren Strategie für die Expansion seines Öl- und Gasgeschäfts.
(Bericht von Arunima Kumar in Bangalore, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)