Stromnetzbetreiber Tennet steigert Investitionen

Düsseldorf (Reuters) – Der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet hat seine Investitionen im vergangenen Jahr deutlich erhöht und strebt weiter einen Verkauf seines Deutschland-Geschäfts an.

Die Ausgaben für den Ausbau und die Modernisierung der Netze in den Niederlanden und in Deutschland seien um 38 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro aufgestockt worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Bis 2034 rechne Tennet in den beiden Ländern zusammen mit Investitionen in Höhe von rund 200 Milliarden Euro. 2024 hätten Tennet und der niederländische Staat zwei Darlehensfazilitäten in Höhe von insgesamt 44 Milliarden Euro vereinbart, um die Finanzierung der geplanten Investitionen zu sichern.

Tennet und die deutsche Staatsbank KfW[KFW.U] hatten im Juni vergangenen Jahres ihre Verhandlungen über einen Komplettverkauf von Tennet Deutschland ergebnislos beendet.

Für die langfristige Finanzierung seiner deutschen Aktivitäten verfolgten Tennet und der niederländische Staat nun alternative Lösungen, erklärte der Konzern. Tennet stehe weiter im engen Kontakt zum deutschen Staat, sagte Finanzchefin Arina Freitag auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Sollte sich eine neue Bundesregierung an einer Lösung beteiligen wollen, stehe die Tür offen. Tennet wolle noch in diesem Jahr eine Lösung für das deutsche Netzgeschäft finden, auf das ein großer Teil der Investitionen entfalle.

Ein Börsengang oder ein Verkauf an Investoren seien mögliche Wege. Wegen der Größe des Geschäfts könnten wohl mehrere Investoren einsteigen.

Um eine Beteiligung von möglichen Investoren an Tennet Deutschland zu schaffen, hat sich Tennet zum Jahresanfang in zwei unabhängige nationale Übertragungsnetzbetreiber-Organisationen umgewandelt, Tennet Netherlands und Tennet Germany.

In Deutschland betreibt Tennet Stromnetze mit einer Länge von fast 14.000 Kilometern, die unter anderem Strom aus Windenergieanlagen vom Norden in den Süden der Republik transportieren. Das Unternehmen beschäftigt hierzulande über 4000 Mitarbeiter.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Olaf Brenner.

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