Frankfurt (Reuters) – Die Investitionszurückhaltung der Kunden und harter Wettbewerb im Cloud-Geschäft haben Oracle erneut ein Quartalsergebnis unter Markterwartungen eingebrockt.
Für das kommende Geschäftsjahr 2025/2026 stellte der SAP-Rivale am Montag allerdings ein überraschend deutliches Wachstum in Aussicht.
“Wir gehen davon aus, dass unser riesiger Auftragsbestand von 130 Milliarden Dollar dazu beitragen wird, den Gesamtumsatz um 15 Prozent zu steigern”, sagte Konzernchefin Safra Catz. Gleichzeitig kündigte sie eine Anhebung der Quartalsdividende um ein Viertel auf 0,50 Dollar je Aktie an.
Oracle-Aktien gingen daraufhin auf eine Achterbahnfahrt. Sie schwankten in einer Spanne von minus ein und plus zwei Prozent und notierten zuletzt kaum verändert.
Im abgelaufenen Quartal stiegen die Erlöse den Angaben zufolge währungsbereinigt um acht Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar und der Reingewinn um vier Prozent auf 1,47 Dollar je Aktie.
Analysten hatten jedoch auf einen Umsatz von 14,39 Milliarden Dollar und einen Überschuss von 1,49 Dollar je Aktie gehofft.
WACHSTUMSTREIBER CLOUD – NEUE RECHENZENTREN GEPLANT
Das wichtige Cloud-Geschäft wuchs allerdings um überdurchschnittliche 25 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar.
Im gesamten Geschäftsjahr 2024/2025 würden sich die Einnahmen dieser Sparte voraussichtlich auf mehr als 25 Milliarden Dollar summieren. “Wir liegen voll im Plan, unsere Rechenkapazitäten im laufenden Kalenderjahr zu verdoppeln”, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende und Technologiechef Larry Ellison.
“Die Kundennachfrage ist auf Rekordniveau.”
Oracle konkurriert mit den großen US-Cloudanbietern Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud. Wegen des Wettbewerbsdrucks der sogenannten Hyperscaler hatte die Oracle-Bilanz des vorangegangenen Quartals ebenfalls enttäuscht.
Aus diesem Grund hat das Unternehmen Kooperationen mit diesen Branchenriesen geschlossen, um seine Rechenzentren an diejenigen der Rivalen anzubinden.
(Bericht von Hakan Ersen, unter Mitarbeit von Zaheer Kachwala, redigiert von Birgit Mittwollen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)