– von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz
Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) – Der Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa trennt sich vom größten Teil seiner Windenergie-Geschäfte in Indien und Sri Lanka.
Eine vom indischen Unternehmen TPG angeführte Gruppe von Investoren bringe das Portfolio in eine neue Gesellschaft ein, an der TPG die Mehrheit halte, teilte Gamesas Mutterkonzern Siemens Energy am Mittwoch mit.
Gamesa gebe 90 Prozent seiner Windenergie-Aktivitäten in Indien und Sri Lanka ab und werde mit zehn Prozent an der neuen Gesellschaft beteiligt. Rund 1000 Beschäftigte wechselten die Seiten. Zudem gebe Gamesa zwei Produktionsstätten in Indien ab.
Der indische Markt sei sehr zersplittert und der Wettbewerb hart, sagte Gamesa-Chef Vinod Philip der Nachrichtenagentur Reuters.
Um dort erfolgreich zu sein, müsse ein Unternehmen aus Indien für Indien agieren. Die neue Gesellschaft könne zudem Lieferant für das weltweite Geschäft von Siemens Energy werden, das dadurch seine Lieferkette weiter verbreitern würde.
Rund 1200 Mitarbeiter in Indien seien nicht von dem Deal betroffen, erklärte Siemens Energy.
Zu den finanziellen Details äußerte sich das Unternehmen nicht. Die Aktie von Siemens Energy legte am Mittwoch zeitweise um fast vier Prozent zu. Gamesa hat in Indien nach eigenen Angaben über einen Marktanteil von 30 Prozent.
Die installierte Leistung liege bei fast zehn Gigawatt. Für einen Großteil seien langfristige Service-Verträge vereinbart. Bis 2032 könne der Markt um 57 Gigawatt zulegen.
Siemens Gamesa hatte Siemens Energy wegen Qualitätsmängeln über Jahre Milliardenverluste eingebrockt.
Als Konsequenz will sich Siemens Energy mit Gamesa aus Randgeschäften zurückziehen und sich auf seine Kernmärkte konzentrieren.
(Bericht von Tom Käckenhoff, Christoph Steitz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)