Ifo – Autobauer werden zuversichtlicher und wollen Produktion hochfahren

Berlin (Reuters) – Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im November aufgehellt. Das Barometer für die aktuelle Geschäftslage kletterte auf minus 2,2 Punkte von minus 4,3 im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Auch die Aussichten für die kommenden Monate werden weniger pessimistisch bewertet: Dieses Barometer stieg kräftig auf minus 13,3 Punkte, nach minus 35,3 im Oktober. “Das Risiko einer Gasmangellage im Winter und damit einer tiefen Rezession hat sich verringert”, sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck. Das stimme die deutsche Autoindustrie zuversichtlicher.

Besonders unter den Herstellern verbesserte sich die Stimmung. Hier stiegen die Erwartungen auf minus 2,8 Punkte, nach minus 30,6. Die Geschäftslage legte ebenfalls zu auf plus 8,2 Punkte, nach zuvor plus 2,6. “Die Autobauer planen bereits mit einer steigenden Produktion”, sagte Falck. Der entsprechende Indikator für die nächsten drei Monate stieg auf plus 76,4 Punkte. Im November hätten die Autobauer ihre Produktion aber noch gesenkt und damit der gefallenen Nachfrage angepasst. Auch die Zulieferern bewerten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so düster. Die Erwartungen legten aber nur geringfügig zu und blieben deutlich im negativen Bereich.

Der Mangel an Halbleitern und anderen Teilen hat die Autoproduktion in diesem Jahr gebremst. Die Lage hat sich in den vergangenen Monaten aber verbessert, weshalb die Autobauer nun ihren Auftragsstau abarbeiten können. Der Verband der Autoimporteure VDIK rechnet nach einem leichten Rückgang des deutschen Pkw-Marktes in diesem Jahr mit einer Erholung 2023. “Wir rechnen für 2023 mit 2,75 Millionen neuen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von sechs Prozent”, erklärte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel am Freitag in Frankfurt. In diesem Jahr sinken die Neuzulassungen in Deutschland nach Einschätzung des VDIK um ein Prozent auf 2,6 Millionen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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