Zeitung – Uniper soll Geschäft in den Niederlanden abgeben

Düsseldorf (Reuters) – Der taumelnde Energieriese Uniper soll einem Zeitungsbericht zufolge im Zuge der geplanten Verstaatlichung sein Geschäft in den Niederlanden abgeben.

Dies fordere die EU-Kommission für ihre Zustimmung zu den Plänen, berichtete das “Handelsblatt” am Montag unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Uniper betreibt in den Niederlanden unter anderem das Steinkohlekraftwerk Maasvlakte mit einer Kapazität von rund einem Gigawatt und kleinere Gaskraftwerke mit zusammen 534 Megawatt. Die Aktionäre von Uniper sollen am 19. Dezember auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Pläne zur Verstaatlichung abstimmen.

Uniper und das Bundeswirtschaftsministerium lehnten eine Stellungnahme ab. Die EU-Kommission erklärte, die Prüfung der Pläne dauere an. Es sei eine vorläufige Frist bis zum 16. Dezember gesetzt worden. Über den Stadt der Beratungen gebe man keine Auskunft.

Uniper ist durch den Gaslieferstopp Russlands in Schieflage geraten. Der mit Abstand größte Gaskonzern Deutschlands hat sich am Spotmarkt mit teuren Ersatz eindecken müssen, um die Verträge mit seinen Kunden, darunter zahlreichen Stadtwerken, zu erfüllen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat die Tochter des finnischen Versorgers Fortum einen Verlust von 40 Milliarden Euro eingefahren. Nun soll der Bund den Konzern übernehmen.

(Bericht von Tom Käckenhoff, Christoph Steitz, Foo Yun Chee. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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