Lufthansa hebt Gewinnziel an – Reiselust ungebrochen hoch

Düsseldorf (Reuters) – Nach zwei existenzbedrohenden Verlustjahren hat sich der Erholungskurs bei der Lufthansa beschleunigt.

Trotz Inflation und mauer Wirtschaftsaussichten ist die Reiselust ungebremst und beschert der Fluggesellschaft höhere Gewinne als erwartet. Der Vorstand hob daher am Dienstag seine Prognose für den bereinigten operativen Gewinn (Ebit) erneut an. Er rechnet 2022 nun mit rund 1,5 Milliarden Euro, wie die Airline mitteilte. Mitte Oktober hatte Konzernchef Carsten Spohr bereits sein Gewinnziel auf über eine Milliarde Euro verdoppelt.

Die positiven Aussichten ließen die Anleger an der Börse zugreifen: Die im Nebenwerteindex MDax notierte Lufthansa-Aktie stieg um fünf Prozent auf 8,07 Euro und markierte damit den höchsten Stand seit Frühjahr 2021.

REKORDGEWINNE BEI CARGO UND TECHNIK ERWARTET

Die Ergebnisentwicklung habe im Oktober und November über den Erwartungen gelegen, teilte das Management weiter mit. Die Buchungen deuteten darauf hin, dass sich die positive Entwicklung fortsetzen werde. Zudem lägen die Durchschnittserlöse im Passagiergeschäft deutlich über dem Niveau des Jahres vor der Corona-Pandemie. Darüber hinaus dürften bei Lufthansa Cargo und Technik Rekordergebnisse erzielt werden.

Der Zusammenbruch des Geschäftsreise- und Urlaubs-Verkehrs in der Corona-Pandemie hatte die Lufthansa 2020 und 2021 tief in die Verlustzone rutschen lassen. Beide Jahre zusammengerechnet lief ein operativer Verlust von 7,8 Milliarden Euro auf. Auf dem Höhepunkt der Krise musste der Staat im Sommer 2020 den Konzern mit Milliarden stützen. Inzwischen hat die Lufthansa die Hilfen vollständig zurückgezahlt, der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn wieder verkauft.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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