Tesla verfehlt trotz Auslieferungsrekord Analystenerwartungen

Bangalore (Reuters) – Der weltgrößte E-Auto-Bauer Tesla hat im vierten Quartal trotz eines Auslieferungsrekords die Erwartungen der Analysten verfehlt.

Das US-Unternehmen übergab nach eigenen Angaben vom Montag im Berichtszeitraum 405.278 Autos an seine Kunden. Experten hatten nach Refinitiv-Daten im Durchschnitt allerdings mit 431.117 Fahrzeugen gerechnet. Ausgebremst wurde Tesla durch anhaltende Logistikprobleme sowie eine sinkende Fahrzeugnachfrage im Zuge von steigenden Leitzinsen und Rezessionsängsten. Damit lieferte Tesla auch etwa 34.000 Fahrzeuge weniger aus, als es baute: Die Gesamtproduktion im Berichtszeitraum lag bei 439.701 Fahrzeugen.

Die Zahlen seien zwar weniger schlimm als die düstersten Vorhersagen an der Wall Street, erklärte der Analyst Daniel Ives von Wedbush Securities. Zudem seien bereits viele schlechte Nachrichten im Aktienkurs eingepreist. “Aber verfehlt ist verfehlt.” In den USA blieben am Montag wegen des nachgezogenen Neujahrs-Feiertags die Börsen geschlossen. Die Tesla-Aktie hatte im vergangenen Jahr 65 Prozent an Wert verloren, der größte Verlust seit dem Börsengang 2010. Die Titel gehörten zu den lukrativsten Werten für Leerverkäufer.

Experten sehen den E–Auto-Pionier mit mehreren Problemen konfrontiert. Dazu gehört die Schwäche des weltgrößten Automarkts in China, Konkurrenz von traditionellen Konzernen wie Ford und General Motors sowie von Startups wie Rivian Automotive und die Lucid Group. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete jüngst, dass Tesla in diesem Monat die Produktion in seinem Werk in Shanghai zurückfährt. Einige Anleger spekulieren, dass Konzern-Chef Elon Musk möglicherweise durch sein Engagement beim Kurznachrichtendienst Twitter abgelenkt ist. Eine Stellungnahme von Musk zu den Auslieferungszahlen lag zunächst nicht vor.

(Bericht von Akash Sriram und Baranjot Kaur, geschrieben von Birgit Mittwollen und Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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