München (Reuters) – Der angeschlagene Immobilien-Investor Adler muss weiter um die Prüfung seiner Bilanzen für das abgelaufene Jahr bangen.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe mitgeteilt, dass sie die Bestellung zum Abschlussprüfer für die deutsche Tochter Adler Real Estate nicht annehmen werde, teilten die luxemburgische Muttergesellschaft Adler Group und Adler Real Estate am Mittwochabend mit. KPMG hatte der Adler Group das Testat für den Jahresabschluss 2021 mit Verweis auf mangelnde Informationen zu Geschäften mit Adler nahestehenden Personen verweigert und wollte auch das Mandat für 2022 nicht annehmen. Auch alle anderen großen Wirtschaftsprüfer hatten abgewinkt.
Mit dem Antrag beim Amtsgericht auf eine gerichtliche Bestellung hatte Adler die Hoffnung verbunden, dass sich KPMG in Luxemburg dann auch der Muttergesellscgaft annehmen werde. Nun ist diese Hoffnung zerstoben. Das Problem für Adler: Eine geprüfte Bilanz ist aber Voraussetzung für die milliardenschweren Kredite, die Adler aufgenommen hat. Mit einer wichtigen Gläubigergruppe hatte sich Adler darauf geeinigt, dass der Jahresabschluss für 2022 erst im Dezember 2023 und nicht wie eigentlich gefordert bis April vorgelegt werden muss.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)