Amsterdam (Reuters) – Dank eines Sparkurses erreicht Just Eat Takeaway die Gewinnzone früher als erwartet.
Trotz eines Rückgangs bei den Bestellungen im vierten Quartal liege der operative Gewinn für das Gesamtjahr 2022 bei etwa 16 Millionen Euro, teilte die “Lieferando”-Mutter am Mittwoch mit. Im laufenden Jahr solle das Ergebnis auf 225 Millionen Euro steigen. 2021 hatte der größte europäische Essenslieferant noch einen Verlust von 350 Millionen Euro gemacht. Auf Basis dieser überraschend starken Ergebnisse würden zahlreiche Branchenexperten ihre Prognosen wohl deutlich anheben, prognostizierte Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies.
Neben Einsparungen trugen gestiegene Volumina und dadurch niedrigere Lieferkosten je Bestellung den Angaben zufolge zu dieser Entwicklung bei. Wegen der trüben Konjunkturaussichten und der anziehenden Inflation hätten Kunden aber insgesamt weniger geordert. Das Brutto-Transaktionsvolumen auf der Plattform sei um zwei Prozent auf 7,11 Milliarden Euro gefallen. Im vierten Quartal ging die Zahl der Bestellungen überraschend deutlich um zwölf Prozent auf 239,8 Millionen zurück.
Die US-Sparte GrubHub habe hier ein Minus von 16 Prozent verbucht. Vor diesem Hintergrund bekräftigte Just Eat Takeaway die Pläne für einen “teilweisen oder vollständigen” Verkauf dieses Geschäftsbereichs. Das Unternehmen hatte GrubHub 2021 für 7,3 Milliarden Dollar gekauft.
(Bericht von Toby Sterling; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)