Vorstand sieht Siemens von Lage im Roten Meer kaum betroffen

Davos (Reuters) – Die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer bringen die Lieferketten von Siemens bisher kaum durcheinander.

“Wir haben eine Menge gelernt in den verschiedenen Lieferketten-Krisen und nach Corona – auch unsere Lieferketten widerstandsfähiger zu machen”, sagte Vorstandsmitglied Matthias Rebellius auf dem Reuters Global Market Forum am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Das Rote Meer, eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten von Asien nach Europa, gilt vielen Reedern nach dem Beschuss von Schiffen durch die Huthi-Rebellen im Jemen als zu gefährlich. Sie nehmen daher große Umwege in Kauf, die die Lieferungen verzögern.

Siemens beobachte die Lage, profitiere aber von seinen Erfahrungen und nutze seine eigenen Technologien. Der Münchner Industriekonzern habe “fast einen digitalen Zwilling” seiner Lieferketten, sagte Rebellius. “Wir können unterschiedliche Szenarien simulieren, so bereiten wir uns darauf vor.”

Von der schwächelnden Konjunktur sieht Rebellius Siemens weiterhin kaum betroffen. Das Bild sei von Branche zu Branche unterschiedlich, der Konzern versuche aber Mega-Trends wie die zunehmende Elektrifizierung, Investitionen in Netze und die Integration erneuerbarer Energien zu nutzen, sagte Rebellius, der im Siemens-Vorstand für die Gebäude- und Infrastruktur-Technik zuständig ist. “Das sind Megatrends, die immer noch mit annähernd zweistelligen Raten wachsen und weiter wachsen werden”, sagte er. In seinem Bereich sei die Nachfrage etwa nach Produkten zur intelligenten Steuerung von Bürogebäuden schwächer geworden, Bereiche wie Krankenhäuser und Datencenter wüchsen dagegen.

(Bericht von John Revill; Geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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