London (Reuters) – Der Einsturz der Brücke im Hafen von Baltimore dürfte nach Ansicht der Ratingagentur Fitch die Rückversicherer nicht in Bedrängnis bringen.
Zwar dürfte das Unglück den Verlust von rund 1,5 Milliarden Dollar durch den Untergang des Kreuzfahrtschiffs “Costa Concordia” im Jahr 2012 übertreffen und damit der größte Seeversicherungsschaden in der Geschichte werden, erklärte Fitch am Dienstag. “Es wird jedoch davon ausgegangen, dass das Ereignis nur begrenzte Auswirkungen auf die Gewinne der einzelnen Rückversicherer haben und sich daher wahrscheinlich nicht auf die Ratings der globalen Rückversicherer auswirken wird.”
Die Ratingagentur veranschlagt die Schäden auf zwei bis vier Milliarden Dollar. Welche Summe die Versicherungsbranche schlussendlich zu stemmen habe, werde von der Dauer der Hafenblockade und der Art der Versicherungsdeckung für die Betriebsunterbrechung abhängen. Die Rückversicherer würden davon den größten Teil tragen. Es sei jedoch davon auszugehen, dass der Schaden in der Branche breit über verschiedene Unternehmen verteilt sein werde.
Mit dieser Einschätzung bewegt sich Fitch im Rahmen der Annahmen anderer Branchenexperten zu dem Unglück, etwa von Lloyds-Chairman Bruce Carnegie-Brown oder der Ratingagentur Morningstar DBRS. Die Francis-Scott-Brücke war vor einer Woche nach der Kollision mit einem Frachtschiff eingestürzt und blockiert seither den vor allem für die Autoindustrie wichtigen Hafen der US-Metropole Baltimore.
(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)