Rollstuhlhersteller Sunrise Medical will noch im Sommer an die Börse

(Stellt im letzten Absatz den gegenwärtigen Verschuldungsgrad und die Höhe der Verschuldung klar. Sunrise Medical hat seine Angaben entsprechend korrigiert.)

Frankfurt (Reuters) – Der Rollstuhlhersteller Sunrise Medical plant den Sprung aufs Parkett.

Die Aktie sollen voraussichtlich im Sommer 2024 erstmals im streng regulierten Prime Standard der Deutschen Börse gehandelt werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Angebot soll eine Privatplatzierung von neu ausgegebenen Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie Anteilsscheine des Finanzinvestors und Eigners von Sunrise, Nordic Capital, umfassen. Der Rollstuhlhersteller aus dem badischen Malsch hofft auf einen Bruttoerlös von 240 Millionen Euro aus dem Börsengang, der zum Abbau von Schulden verwendet werden soll. Der Rest geht an Nordic Capital.

Die skandinavische Beteiligungsgesellschaft hatte Sunrise 2015 vom Eigenkapitalinvestor Equistone übernommen. Ein Kaufpreis war damals nicht genannt worden. Nach dem Börsengang soll sich der Streubesitz auf 30 bis 40 Prozent belaufen. Sunrise stellt Mobilitätshilfen wie Rollstühle und Rollatoren her, ist in 23 Ländern tätig und zählt mehr als 2800 Beschäftigte. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 636 (Vorjahr: 544) Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) betrug 118 (99) Millionen Euro und die Marge 18,5 (18,1) Prozent.

“Die heutige Ankündigung ist ein wichtiger Meilenstein für Sunrise Medical”, erklärte Vorstandschef Thomas Babacan. Für weiteres profitables Wachstum sehe sich die Gesellschaft gut aufgestellt. Zum Ausbau seines Geschäfts strebt Sunrise auch weitere Zukäufe an. Mittelfristig erwartet das Unternehmen ein währungsbereinigtes jährliches Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich, die bereinigte Ebitda-Marge soll sich auf einen Wert im unteren bis mittleren 20-Prozent-Bereich belaufen.

Die Aktionäre sollen für das Ende Juni 2025 endende Geschäftsjahr erstmals eine Dividende erhalten. Das Unternehmen strebt dabei eine Ausschüttungsquote von 20 bis 30 Prozent des bereinigten Nettogewinns an. Mit den Erlösen aus dem Börsengang peilt Sunrise eine Verringerung seines Verschuldungsgrad – das Verhältnis der Finanzverbindlichkeiten zum bereinigten Ebitda – auf 2,5 von gegenwärtig 4,1 an. Zuletzt beliefen sich die Nettofinanzschulden auf rund 580 Millionen Euro.

(Bericht von Patricia Weiß, Mitarbeit von Ludwig Burger, redigiert von Ralf Banser.; Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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