Japanische Asahi Kasei schluckt schwedischen Biotechkonzern Calliditas

Tokio/Frankfurt (Reuters) – Der japanische Technologiekonzern Asahi Kasei geht auf Expansionskurs und will den schwedischen Arzneimittelhersteller Calliditas Therapeutics für rund 1,1 Milliarden Dollar übernehmen.

Je Aktie legt Asahi 208 Kronen auf den Tisch, ein Aufschlag von 83 Prozent auf den letzten Schlusskurs von Calliditas, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Asahi Kasei hat seine Wurzeln in der Chemie: Das Unternehmen startete 1922 mit einer Fabrik für Viskosefasern und nahm kurz darauf die erste Ammoniakproduktion in Japan durch chemische Synthese auf. Heute hat sich das Unternehmen vor allem auf Spezialchemikalien und Baumaterialien spezialisiert, das HealthCare-Geschäft machte zuletzt nur knapp 20 Prozent des Konzernumsatzes aus.

Eine Reihe japanischer Unternehmen hat sich zuletzt bereits im Gesundheitswesen verstärkt. So übernahm der Getränkeriese Kirin im vergangenen Jahr den australischen Vitaminhersteller Blackmores für 1,2 Milliarden Dollar. Der einst vor allem für seine Kameras und Diktiergeräte bekannte Olympus-Konzern hat diese beiden Geschäftsbereiche verkauft und ist nun ein Hersteller medizinischer Geräte, der für seine Endoskope für medizinische Untersuchungen bekannt ist.

Mit dem Kauf von Calliditas will Asahi seine Aktivitäten im Gesundheitswesen in den Bereichen Immunologie, Transplantation und verwandten Krankheiten weltweit ausbauen. Calliditas hat sich auf Therapien zur Behandlung seltener Krankheiten spezialisiert. Das Unternehmen hat zusammen mit seinem deutschen Partner Stada die erste Behandlung in Europa für die primäre IgA-Nephropathie, eine seltene Autoimmunerkrankung der Niere auf den Markt gebracht. Der Aufsichtsrat und die größten Eigner von Calliditas haben der Übernahme durch Asahi bereits zugestimmt.

(Bericht von Rocky Swift in Tokio und Patricia Weiß in Frankfurt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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