DIHK – Deutsche Firmen für Asien-Pazifik-Region optimistisch – für China weniger

Berlin (Reuters) – Die Zuversicht deutscher Unternehmen im Geschäft mit dem Asien-Pazifik-Raum wächst.

Allerdings blicken viele Firmen zunehmend skeptischer auf den Großraum China, vor allem weil sie versuchen, ihre Abhängigkeit von der Volksrepublik zu verringern, wie am Freitag aus einer Umfrage der Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) unter rund 660 deutschen Mitgliedsunternehmen in der Region hervorging. “Bis zu fünf Prozent Wachstum in Asien-Pazifik sind keine Träumerei”, sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). “Diese positive Entwicklung stärkt unsere Unternehmen vor Ort und gibt auch der deutschen Wirtschaft Auftrieb.” Die Region bleibe eine der wichtigsten Märkte für das Bemühen, das Geschäft breiter aufzustellen.

Die Verlagerung von Investitionen in der Asien-Pazifik-Region zeige, dass sich Unternehmen neu orientieren oder ihre Märkte erweitern. Dies gehe mit wachsender Zuversicht einher. Besonders in Japan ist demnach eine positive Entwicklung spürbar. “Immer mehr deutsche Unternehmen bauen dort wichtige Einheiten auf oder erweitern diese, da Japan eine zentrale Rolle in ihrer China+1-Strategie spielt”, erläuterte Treier. Darunter verstehen Fachleute die Absicht von Firmen, ihre Lieferketten neu auszurichten, um weniger von China abhängig zu sein. In Indien, den Philippinen und Vietnam sind die Betriebe laut DIHK besonders optimistisch in puncto konjunktureller Entwicklung. 

“DIVERSIFIZIERUNG FUNKTIONIERT NICHT PER MAUSKLICK” 

Während die Beschäftigungspläne der Unternehmen in Hongkong und China negativ sind, erwarten die meisten anderen AHK-Standorte in der Asien-Pazifik-Region neue Arbeitsplätze. Besonders auf den Philippinen, in Japan und Malaysia wird ein deutlicher Zuwachs an Beschäftigung erwartet.

Herausforderungen bestehen jedoch weiter bei der Diversifizierung. Deutsche Firmen im Asien-Pazifik-Raum haben bereits damit begonnen, ihre Geschäftstätigkeiten anzupassen oder auszubauen. Neue Märkte zu erschließen und das Zuliefer-Netzwerk zu erweitern, sind zentrale Strategien. Allerdings stoßen der Umfrage zufolge gut vier von fünf Unternehmen bei ihren Bemühungen auf Hindernisse, insbesondere bei der Suche nach geeigneten neuen Zulieferern oder Geschäftspartnern sowie bei neuen regulatorischen Anforderungen und hohen Kosten. “Diversifizierung funktioniert eben nicht einfach per Mausklick”, betonte Treier.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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