Rheinmetall erhält Auftrag für Fabrik in der Ukraine – Gewinn verdoppelt

Düsseldorf (Reuters) – Die Düsseldorfer Rüstungsschmiede Rheinmetall kommt mit ihren Plänen zum Bau einer Munitionsfabrik in der Ukraine voran.

Der Konzern habe einen ersten wichtigen Auftrag der ukrainischen Regierung erhalten, teilte der Traditionskonzern am Mittwoch mit. Der Auftrag, der die komplette technische Ausstattung der Fabrik bis hin zur Inbetriebnahme umfasst, habe ein Volumen im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und werde im dritten Quartal als Bestellung verbucht. Es sei vorgesehen, die Munitionsproduktion innerhalb von 24 Monaten aufzunehmen.

Gemeinsam mit seinem ukrainischen Joint-Venture-Partner werde Rheinmetall auch für den Betrieb der Anlage verantwortlich sein. Der Munitionsmangel gilt als eines der Hauptprobleme der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Für den Bau der Munitionsfabrik war im Februar am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Rheinmetall-Chef Armin Papperger und der ukrainische Industrieminister Alexander Kamyschin hatten zuletzt ein Panzerwerk in der Westukraine eröffnet.

Das Engagement Rheinmetalls in der Ukraine hatte Konzernchef Papperger einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN zufolge ins Visier Russlands gerückt. Demnach plante die russische Regierung Anfang des Jahres ein Attentat auf den Konzernchef. Dieses sei aber durch die USA und Deutschland vereitelt worden.

QUARTALSGEWINN MEHR ALS VERDOPPELT

Der Ukraine-Krieg hat die Nachfrage nach Rüstungsgütern angekurbelt und zu einer Verdoppelung des Quartalsgewinns von Rheinmetall geführt. Bei einem Umsatzanstieg um 49 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro schnellte das operative Ergebnis nach ersten Berechnungen um 111 Prozent auf 271 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte. Bestellungen der Bundeswehr finanziert aus dem Sondervermögen ließen den Auftragseingang bei Rheinmetall Nominations auf 11,4 Milliarden Euro anschwellen.

Vor diesem Hintergrund und der erwarteten Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte bestätigte der Vorstand seine Ziele “mindestens” zu erreichen. Diese sehen einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro und eine operative Gewinnmarge zwischen 14 und 15 Prozent vor. Der vollständige Quartalsbericht soll am 8. August veröffentlicht werden.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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