Energiekonzern OMV verfehlt trotz Gewinnplus Markterwartung

Wien (Reuters) – Der Öl,- Gas- und Chemiekonzern OMV ist im zweiten Quartal trotz Zuwächsen unter den Erwartungen geblieben.

Die wichtige operative Kennzahl, das um Lagereffekte bereinigte CCS Betriebsergebnis (Ebit), stieg um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wie das österreichische Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der CCS Überschuss vor Sondereffekten erhöhte sich um fünf Prozent auf 494 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings mit höheren Zuwächsen gerechnet. Im Schnitt wurde ein CCS Ebit von 1,3 Milliarden Euro und ein CCS Überschuss von 541 Millionen Euro prognostiziert.

Konzernchef Alfred Stern zeigte sich dennoch zufrieden: “OMV hat im zweiten Quartal ein solides Ergebnis erzielt”, sagte der Manager. Das Unternehmen bleibe weiter auf Kurs und generiere anhaltend solide Cashflows.

Der Umsatz schrumpfte um vier Prozent auf 8,6 Milliarden Euro, was OMV mit niedrigeren Erdgaspreisen begründete. Vor allem die größte Sparte, der Bereich Energy, verbuchte höhere Einbußen als gedacht. Im Geschäft mit der Suche und Förderung von Öl und Gas sank das operative Ergebnis um neun Prozent auf 817 Millionen Euro. Anfang des Monats hatte das Unternehmen bereits vor einem mauen Quartal gewarnt, da die Energiesparte durch Gesetzesänderungen in Osteuropa sowie die geplante Stilllegung des rumänischen Kraftwerks Brazi belastet wurde.

KEINE NEUIGKEITEN ZU FUSIONSGESPRÄCHEN

Zudem sank die Gesamtproduktion des Konzerns um vier Prozent auf 338.000 Barrel pro Tag, vor allem wegen eines Förderrückgangs in Neuseeland und Wartungsmaßnahmen in Norwegen. Etwas gedämpft worden sei der Rückgang durch eine höhere Förderung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die im Vorjahresquartal von Wartungsarbeiten beeinflusst gewesen war. Besser lief es in dem zur Wachstumssparte erkorenen Bereich Chemicals. Das operative Ergebnis sprang auf 114 Millionen Euro von 7,0 Millionen Euro, was OMV auf positive Lagerbewertungseffekte, einen höheren Beitrag der Borealis-Beteiligungen sowie höhere Verkaufsmengen zurückführte.

Neuigkeiten zu den Verhandlungen über eine Mega-Fusion im Chemiebereich gab es nicht. Die OMV und ihr zweitgrößter Aktionär, der arabische Ölkonzern Adnoc, verhandeln seit über einem Jahr über eine Zusammenführung ihrer gemeinsamen Petrochemietöchter Borealis und Borouge. Damit könnte ein neuer Chemieriese mit einem Jahresumsatz von etwa 30 Milliarden Dollar entstehen. Beim Kapitalmarkttag im Juni hatte Konzernchef Stern gesagt, er habe sich kein Zeitlimit für die Gespräche gesetzt.

Auch im Raffineriegeschäft konnte die OMV trotz schwächerer Margen zulegen. Der CCS operative Gewinn stieg dank einer höheren Auslastung der Raffinerien in Europa um neun Prozent auf 308 Millionen Euro.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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