Sanofi investiert über eine Milliarde Euro in Insulin-Produktion in Frankfurt

Frankfurt (Reuters) – Der französische Pharmakonzern Sanofi will mit mehr als einer Milliarde Euro die Insulin-Produktion in Frankfurt modernisieren.

Man werde am Standort Höchst eine neue Produktionsanlage bauen und dort bis 2029 rund 1,3 Milliarden Euro investieren, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Voraussichtlich würden dann dort mehrere hundert Fachkräfte auf einer Fläche der Größe von fünf Fußballfeldern arbeiten. Die neue Anlage werde die bisherige Insulin-Anlage dort ersetzen. Insulin wird von der wachsenden Zahl an Diabetikern weltweit zur Behandlung ihrer Krankheit benötigt. Die Investition war Anfang Juli in Medienberichten bereits vermutet worden. Sie reiht sich in mehrere Großprojekte von Pharmakonzernen in Deutschland ein.

Der Standort Frankfurt ist eines der größten Werke von Sanofi mit rund 6600 Beschäftigten. Insgesamt arbeiten in Deutschland etwa 8000 Menschen für Sanofi an den Standorten in Frankfurt, Köln und Berlin, weltweit sind es über 86.000.

Zuletzt hatte der US-Pharmakonzern Eli Lilly mit der Ankündigung eines 2,3 Milliarden Euro teuren Baus einer Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey für Aufsehen gesorgt. Milliarden-Investitionen in Deutschland hatten zudem der japanische Konzern Daiichi-Sankyo, der Schweizer Pharmariese Roche und die Darmstädter Merck beschlossen.

Sanofi dominierte den Markt für Insulin über viele Jahre. Der deutsche Pharmakonzern Hoechst – der sich 1999 mit Rhone-Poulenc zur Aventis zusammenschloss, die 2004 wiederum von Sanofi-Synthelabo übernommen wurde – erhielt 1923 die erste Lizenz zur Herstellung von Insulin in Deutschland. Hoechst war auch das erste europäische Unternehmen, das Insulin industriell herstellte. 1999 begann im Werk Frankfurt-Höchst die gentechnische Produktion von Humaninsulin.

(Bericht von: Markus Wacket, Patricia Weiss; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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