Evotec-Aktien brechen nach revidierter Prognose um knapp 40 Prozent ein

Frankfurt (Reuters) – Die deutliche Prognosesenkung des Biotechunternehmens Evotec hat die Aktien am Mittwoch abrutschen lassen.

Am Vormittag brachen die Titel im MDax um 39,3 Prozent auf 5,06 Euro ein. Damit lagen sie so tief wie seit knapp acht Jahren nicht mehr. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund 75 Prozent an Wert verloren. “Das Ausmaß der Prognosesenkung ist enttäuschend und überraschend”, erklärten die Analysten von RX Securities. “Wir glauben weiter an den Wert von Evotec, aber es wird einige Zeit dauern, bis das Vertrauen wieder hergestellt ist.”

Evotec hatte am Vorabend die Jahresprognose drastisch gesenkt und den für den 10. Oktober geplanten Kapitalmarkttag abgesagt. Als Gründe für den schwächeren Ausblick gab das Hamburger Unternehmen an, dass Aufträge langsamer als erwartet in Aufträge umgewandelt werden könnten und die hohen Fixkosten auf die Margen drückten. Beim operativen Gewinn geht Evotec nun von einem Einbruch auf 15 bis 35 (Vorjahr: 66,4) Millionen Euro aus statt dem bisher in Aussicht gestellten Wachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich. Der Umsatz soll im einstelligen Prozentbereich auf 790 bis 820 Millionen Euro wachsen, bisher war Evotec von einem niedrigen zweistelligen Plus ausgegangen.

Das Unternehmen plant seit längerem Anpassungen an seiner Organisation und seinen Standorten, im Juli übernahm der ehemalige Linde-Manager Christian Wojczewski das Ruder bei dem Unternehmen. Nun will er “weitere strategische Schritte evaluieren, um das Profil des Unternehmens weiter zu schärfen”, hieß es in der Pressemitteilung. Wegen der Entwicklung eines neuen Mittelfristplans werde der für Oktober geplante Kapitalmarktag verschoben. Dieser Schritt sei besonders belastend, kritisierten die Analysten von Jefferies: “Diese Verzögerung dürfte die Frustration der Investoren noch verstärken, weil sie die Zeit ohne die dringend benötigte Klarheit verlängert.”

(Bericht von Sabine Wollrab, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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