Pfandbriefbank pbb hofft auf “ruhigeres Fahrwasser”

München (Reuters) – Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) steht angesichts der Flaute auf dem US-Immobilienmarkt weiter unter Druck.

Mehr als 100 Millionen Euro musste der Immobilienfinanzierer im ersten Halbjahr auf faule Kredite abschreiben, wie er am Mittwoch in Garching bei München mitteilte. Das war fünfmal so viel wie vor einem Jahr, aber nur gut halb so viel wie im zweiten Halbjahr 2023, auf dem Höhepunkt der Immobilienkrise. Vorstandschef Kay Wolf hofft nun auf eine Beruhigung der Lage im zweiten Halbjahr, wenn die Zinsen in den USA sinken. Dann werde der Markt für gewerblich genutzte Immobilien “in ruhigeres Fahrwasser” kommen. Dann werde auch die zu hohe Risikovorsorge sinken, sagte Wolf.

“Die Bank ist profitabel, aber nicht profitabel genug”, resümierte Wolf das erste Halbjahr. Der Vorsteuergewinn ging um 42 Prozent auf 47 Millionen Euro zurück, im zweiten Quartal lag er sogar um drei Viertel unter Vorjahr. Das schreckte die Aktionäre: Die pbb-Aktie gab um 2,7 Prozent auf 4,86 Euro nach.

Vor allem Kredite auf US-Büroimmobilien wackeln, aber auch Projektfinanzierungen in Deutschland sind schwierig. In den USA wurden vier weitere Darlehen über 243 Millionen Euro notleidend, drei faule Kredite über 162 Millionen arbeitete die pbb ab. Im Mai hat sie ein 900 Millionen Euro schweres Paket von Krediten in Großbritannien an den Investor Blackstone verkauft. Das Kreditvolumen im Projektgeschäft hat sie im ersten Halbjahr um 700 Millionen auf 3,2 Milliarden Euro eingedampft.

Das Neugeschäft wurde zuletzt stark gedrosselt. Im ersten Halbjahr vergab oder verlängerte die pbb nur 1,9 (2,5) Milliarden Euro an Krediten, allerdings zu deutlich besseren Margen. Zum Ende des Jahres werde sie bei sechs Milliarden Euro, am unteren Rand der eigenen Erwartungen landen. Wolf bekräftigte, dass das Ergebnis vor Steuern in diesem Jahr deutlich über den 90 Millionen Euro liegen werde, auf die es 2023 eingebrochen war.

Die Bank müsse ihre Ertragsbasis verbreitern und mehr aus ihrer Immobilien-Expertise machen, sagte der Vorstandschef. Wie, will der im Frühjahr von der Deutschen Bank gekommene Manager im Oktober auf einem Kapitalmarkttag erläutern.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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