Macron will in Serbien auch Rafale-Kampfjets verkaufen

Belgrad (Reuters) – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will bei einem Besuch in Serbien auch für den Kauf französischer Kampfflugzeuge vom Typ Rafale des Herstellers Dassault werben.

Macron reist dazu am Donnerstag nach Belgrad, um die Beziehungen zu Serbien zu stärken und das Land näher an die EU heranzuführen. Das Westbalkan-Land befindet sich in – derzeit stockenden – EU-Beitrittsverhandlungen, pflegt aber zugleich gute Beziehungen zu Moskau. Während seines zweitägigen Besuchs wollen Macron und sein serbischer Amtskollege Aleksandar Vucic nach dessen Angaben auch über Energiefragen und Künstliche Intelligenz sprechen. Im Juli hatte Kanzler Olaf Scholz Belgrad besucht, im Mai hatte der chinesische Präsident Xi Jinping Gespräche in Belgrad geführt.

Es handelt sich um das zweite Treffen zwischen Macron und Vucic in diesem Jahr. In einem Gastbeitrag in der regierungsnahen serbischen Tageszeitung “Politika” schrieb Macron am Donnerstag, Belgrad könne seine Unabhängigkeit “nur unter der Schirmherrschaft der EU” bewahren. Es sei eine Illusion, dass Serbien seien eigenen Weg “im ewigen Spiel des Gleichgewichts zwischen den Mächten” suchen könnte. Die EU-Länder sind mit Abstand die größten Handelspartner Serbiens und Investoren in dem Land. Hunderttausende von Serben arbeiten in Unternehmen, die sich in westlichem Besitz befinden.

Am späten Mittwochabend hatte Vucic gesagt, dass es ungelöste Probleme beim geplanten Kauf von Rafale-Flugzeugen gebe. Der Umfang des Geschäfts wird auf rund drei Milliarden Euro geschätzt. Belgrad hat die bisherige militärische Zusammenarbeit mit Moskau nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Anfang 2022 eingeschränkt und die Invasion verurteilt. Anders als die EU und andere Westbalkanstaaten hatte die Regierung aber keine Sanktionen gegen Moskau verhängt. Das serbische Militär und die serbische Luftwaffe basieren weitgehend auf sowjetischer Technologie. Das Land hat jedoch mittlerweile auch Hubschrauber und Transportflugzeuge von Airbus, Radargeräte von Thales und französische Mistral-Boden-Luft-Raketen gekauft.

(Bericht von Aleksandar Vasovic, geschieben von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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