Heil kündigt politische Unterstützung für Volkswagen an

Wolfsburg (Reuters) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will dem angeschlagenen Autobauer Volkswagen politisch unter die Arme greifen.

Die Bundesregierung werde Impulse für Elektromobilität setzen, sagte er dem Sender RTL/ntv am Mittwoch. Er könne auch arbeitsmarktpolitisch unterstützen. Erst sei jedoch das Unternehmen am Zug. “Deutschland muss ein starkes Autoland bleiben.” Unternehmer und Manager müssten ihren Job machen. Es sei die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Standorte gesichert und betriebsbedingte Kündigungen vermieden würden.

Einem Insider zufolge machte Bundeskanzler Olaf Scholz die Krise bei Volkswagen zur Chefsache. Da die Politik bei VW maßgeblich mitentscheide, habe sich der Kanzler vertraulich mit vielen Akteuren abgestimmt, darunter unter anderem VW-Konzernchef Oliver Blume, Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Das Land Niedersachsen hält ein Fünftel der Stimmrechte bei dem Autobauer.

Volkswagen hat am Montag seinen Sparkurs drastisch verschärft und droht mit Werksschließungen. Der seit drei Jahrzehnten geltende Vertrag zur Beschäftigungssicherung soll gekündigt werden. Vor allem die Kernmarke VW leidet massiv unter Überkapazitäten, weil der europäische Automarkt immer noch deutlich unter dem Niveau aus der Vor-Corona-Zeit liegt. Dazu kommen die hohen Investitionen in die Elektromobilität. Am Vormittag kommen in Wolfsburg die Beschäftigten zu einer Betriebsversammlung zusammen.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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