Weil erinnert an Vier-Tage-Woche als Lösung in VW-Krise

(Präzisiert im ersten Absatz: Die Vier-Tage-Woche bei VW wurde 1994 eingeführt. Sie war 1993 vereinbart worden.)

Frankfurt (Reuters) – Niedersachsens Regierungschef und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil bringt in der Diskussion über Einsparungen bei Volkswagen die Vier-Tage-Woche ins Spiel.

Vor drei Jahrzehnten sei der Autobauer schon mal in einer heftigen Krise gewesen, in der die Lasten angemessen zwischen allen Beteiligten verteilt worden seien, sagte Weil (SPD) am Donnerstag im NDR Radio. “Am Ende könnte so etwas auch diesmal wieder die Grundlage dafür sein, dass man sich verständigen kann.” VW führte in einer Absatzkrise 1994 die Vier-Tage-Woche ein, um den Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen zu verhindern. Erst 2006 kehrte der Autobauer zur Fünf-Tage-Woche zurück.

Volkswagen hat angesichts drohenden Verlusts in der Kernmarke angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen in Deutschland in Betracht zu ziehen, um Kosten zu senken. Der Betriebsrat leistet entschlossen Widerstand und wirft dem Management schwere Fehler vor.

Niedersachsen ist mit 20 Prozent der Stimmrechte an VW beteiligt und stellt zwei Mitglieder im Aufsichtsrat. Für die SPD-geführte Regierung hat der Erhalt der VW-Standorte Priorität, sie muss aber auch die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens unterstützen. “Bei Volkswagen gab es die gute Regel, dass der Erfolg auch angemessen unter den Beteiligten aufgeteilt worden ist. Das galt in guten Zeiten, aber in der Unternehmensgeschichte gab es immer auch andere Zeiten”, sagte Weil.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger und Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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