Söder für gemeinsame Plattform von TV-Sendern – ProSieben gegen “Einheitsbrei”

Berlin (Reuters) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert für eine gemeinsame Plattform von öffentlich-rechtlichen und privaten Medien.

Sender wie das ZDF und die ARD-Gruppe könnten zusammen mit privaten Unternehmen – dazu gehören RTL oder ProSiebenSat.1 – “eine gemeinsame Plattform bilden, um auch gegenüber diesen ganzen internationalen Anbietern eine eigene Struktur zu kriegen”, sagte Söder am Mittwoch auf dem Branchentreff Medientage München. ProSiebenSat.1-Vorstand Markus Breitenecker hingegen sagte, nur eine Superplattform für alle Medien, um gegen die große US-Konkurrenz wie Netflix und Amazon eine Chance zu haben, sei nicht sinnvoll. Er sei dagegen, “dass wir alle ein Einheitsbrei werden und alle auf einer Plattform zusammen sind”. Sehr wohl aber könne er sich Kooperationen vorstellen, dass Sender untereinander Inhalte für ihre Streamingplattformen austauschten.

Söder bekräftigte, dass er derzeit gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags für ARD, ZDF und Deutschlandradio sei. Vorher müsse es Reformen geben. Dazu gehöre, etwa Kosten zu senken, Sportrechte zu deckeln, die Zahl der Spartensender zu reduzieren und den Programmanteil von Informationssendungen zu erhöhen.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat empfohlen, dass der Beitrag Anfang 2025 um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro steigt. Die Regierungschefinnen und -chefs der Länder treffen sich diese Woche in Leipzig, um über die Rundfunkreform und den Gebührenbeitrag zu diskutieren. Eine Entscheidung zur Erhöhung muss einstimmig fallen.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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