Berlin (Reuters) – ProSiebenSat.1 hat den Austausch mit seinen Großaktionären MediaForEurope und PPF verstärkt. Vor allem seit der Hauptversammlung im April habe man die Arbeitsbeziehung mit den Investoren intensiviert, sagte Konzernchef Bert Habets am Mittwoch auf dem Branchentreff Medientage München. “Es ist konstruktiv, es ist professionell.” Die italienische MFE-Holding und die Tschechen unterstützten die Strategie von ProSiebenSat.1, sich auf Unterhaltung zu fokussieren, in die Sender zu investieren, die Streamingplattform Joyn auszubauen und einige Randaktivitäten abzustoßen. Daran arbeite man Tag für Tag, auch wenn das konjunkturelle Umfeld schwierig sei. Zudem lote man Kooperationen etwa bei Werbetechnologie aus.
Der italienische Fernsehkonzern (MFE) und PPF drängen darauf, dass die bayerische Senderkette nicht zum Kerngeschäft zählende Randaktivitäten abspaltet. Man warte immer noch auf Nachrichten von ProSiebenSat.1 zu den geplanten Verkäufen, sagte MFE-Finanzchef Marco Giordani im September. Das deutsche Unternehmen will sich vom Kosmetikversand Flaconi und dem Vergleichsportal Verivox trennen. Sollte dies vollzogen sein, könnten die Italiener Beobachtern zufolge womöglich eine Übernahme der Senderkette anpeilen. Habets sagte, im Allgemeinen helfe Druck von außen, fokussiert auf die eigenen Ziele zu bleiben. Die Holding der Berlusconi-Familie hält derzeit knapp 30 Prozent an ProSiebenSat.1, PPF hielt zuletzt rund 15 Prozent.
(Bericht von Klaus Lauer; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
