Siltronic leidet weiter unter schwacher Chip-Nachfrage

München (Reuters) – Der Münchner Chip-Zulieferer Siltronic wartet auf eine stärkere Nachfrage der Kunden.

“Es bleibt weiterhin unklar, wann die Vorratsbestände bei den Chipherstellern wieder ein normales Niveau erreichen werden”, erklärte Vorstandschef Michael Heckmeier am Donnerstag. Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 357 Millionen Euro knapp über dem Niveau der drei Monate davor, nach den ersten neun Monaten verfehlte er mit 1,05 Milliarden Euro das Vorjahresniveau um neun Prozent. Das macht sich auch in der Marge bemerkbar: Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) sank in den ersten neun Monaten auf 25,7 (29,6) Prozent. Im dritten Quartal lag sie mit 25,0 Prozent noch darunter, weil Siltronic die Fixkosten bei geringerem Absatz belasten.

Unter dem Strich brach der Gewinn in den ersten neun Monaten um 59 Prozent auf 68,8 Millionen Euro ein. Zum Jahresende rechnet der Hersteller von Siliziumscheiben (Wafern) für die Chip-Produktion weiter mit einem Umsatzrückgang von knapp unter zehn Prozent. Bei der Ebitda-Marge profitiert Siltronic dagegen von einem Bilanzierungseffekt: Weil die Investitionen in das neue 300-Millimeter-Wafer-Werk in Singapur erst vom nächsten Jahr an abgeschrieben werden können, fallen die Abschreibungen in diesem Jahr mit 230 bis 250 Millionen Euro geringer aus als gedacht. Dadurch werde die Ebitda-Marge mit 24 bis 26 Prozent etwas besser ausfallen als bisher geplant (23 bis 25 Prozent).

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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