Danone und Unilever locken mehr Kunden – Preiserhöhungen gedrosselt

Paris, London (Reuters) – Die Nahrungsmittelhersteller Danone und Unilever haben ihre Preise weniger stark angehoben als zuletzt und mehr Kunden angelockt.

Danone profitierte von einer gestiegenen Nachfrage nach proteinreichen Nahrungsmitteln und nach Kaffeeprodukten und übertraf im dritten Quartal die Umsatzerwartungen. Der französische Hersteller von Activia-Joghurt, Evian-Wasser und Aptamil-Babymilch erzielte ein Umsatzplus auf vergleichbarer Basis von 4,2 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Vom Unternehmen selbst befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg von 3,9 Prozent gerechnet. Dabei erhöhte Danone seine Preise nur noch um 0,7 Prozent, weniger als die einprozentige Steigerung im Vorquartal und unter den 0,9 Prozent, die Analysten erwartet hatten. Dadurch stiegen die Absatzmengen um 3,6 Prozent.

Der weltgrößte Joghurt-Hersteller setzt verstärkt auf proteinreiche Milchprodukte, medizinische Ernährung und auch Kaffeekreationen. “Unsere konsequente Ausrichtung auf wissenschaftlich fundierte, verbraucher- und patientenorientierte Innovationen zusammen mit einer starken Marketingstrategie zahlt sich aus”, erklärte Konzernchef Antoine de Saint-Affrique. An seiner Prognose, wonach der Umsatz in diesem Jahr zwischen drei und fünf Prozent steigen soll, hielt er fest.

Auch der britische Konsumgüterkonzern Unilever hat den Preisanstieg gedrosselt und dadurch mehr Kunden zurückgewonnen. “Wir haben das vierte Quartal in Folge ein positives, verbessertes Volumenwachstum erzielt, wobei jeder unserer Geschäftsbereiche ein höheres Volumen als im Vorjahr erzielt hat”, sagte Konzernchef Hein Schumacher. Im dritten Quartal verzeichnete der Hersteller von Knorr und Hellmann`s-Mayonnaise mit 3,5 Prozent das höchste Absatzvolumen seit 3,5 Jahren. Das Umsatzplus von 4,5 Prozent übertraf die Analystenschätzungen von 4,2 Prozent. Unilever erhöhte die Preise nur noch um 0,9 Prozent, etwas weniger als die von Experten erwarteten 1,0 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet das Management weiter ein bereinigtes Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent und eine bereinigte operative Marge von mindestens 18 Prozent.

Konsumgüterhersteller hatten in der Vergangenheit bei hohen Inflationsraten an der Preisschraube gedreht, um Mehrkosten für Rohstoffe an die Verbraucher weiterzureichen. Nach fast drei Jahren mit Preiserhöhungen, die die Lebenshaltungskosten weltweit immer noch nach oben treiben, gehen die Konzerne nun vom Gas. Damit hoffen sie, Käufer zurückzugewinnen, die auf billigere Produkte wie Eigenmarken umgestiegen sind. Der Schweizer Rivale Nestle hatte zuletzt sein Umsatzziel jedoch auf zwei Prozent von zuvor mindestens drei Prozent gekappt.

(Bericht von Dominique Vidalon und Richa Naidu, geschrieben von Sabine Wollrab und Philipp Krach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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