Philips senkt Ziele – China-Geschäft schwächelt

Amsterdam (Reuters) – Wegen einer schleppenden Nachfrage aus China hat Philips seine Wachstumsziele für 2024 gekappt.

Neben der schwächelnden Konjunktur in der Volksrepublik leide die Medizintechnikfirma unter einer staatlichen Antikorruptionskampagne, sagte Firmenchef Roy Jakobs am Montag. Daher zögerten chinesische Krankenhäuser mit Bestellungen. Durch dieses Zusammenspiel habe sich die Auftragslage deutlicher verschlechtert als gedacht. Philips-Aktien stürzten daraufhin an der Amsterdamer Börse zeitweise um fast 18 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit mehr als 32 Jahren zu.

Seit gut einem Jahr geht die Regierung in Peking verstärkt gegen mögliche Bestechung im Gesundheitssektor vor. Dadurch kamen die Bestellungen medizinischer Geräte und von Medikamenten zeitweise zum Erliegen. Philips-Konkurrenten wie Siemens Healthineers oder GE Healthcare bekamen dies ebenfalls zu spüren.

WACHSTUMSZIELE DEUTLICH GESENKT – GEWINNMARGE STEIGT

Philips rechnet für das Gesamtjahr nur noch mit einem Umsatzplus von 0,5 bis 1,5 statt drei bis fünf Prozent. Die operative Gewinnmarge werde mit 11,5 Prozent allerdings am oberen Ende der angepeilten Spanne erwartet. Das Geschäft außerhalb Chinas entwickle sich gut, betonte Jakobs.

Im abgelaufenen Quartal stagnierten die Erlöse den Angaben zufolge bei 4,4 Milliarden Euro. Analysten hatten ein Plus von 2,1 Prozent erhofft. In China sei ein “sehr bedeutender” Auftragsrückgang zu beobachten gewesen, betonte Jakobs, ohne ins Detail zu gehen. Dank robuster Geschäfte außerhalb der Volksrepublik lag das Gesamtminus der Bestellungen bei lediglich zwei Prozent. “Alle Sparten haben enttäuscht”, monierte Analyst Julien Dormois von der Investmentbank Jefferies.

Durch strenge Kostenkontrolle stieg die Gewinnmarge dagegen auf 11,8 Prozent. Dadurch wuchs das operative Ergebnis um 13 Prozent und traf mit 516 Millionen Euro die Markterwartungen.

(Bericht von Bart Meijer; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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