Verkaufsschub für Apples iPhone – Schwacher Ausblick

Bangalore/San Francisco (Reuters) – Der Verkaufserfolg der neuen iPhone-Generation beschert Apple das größte Umsatzplus seit zwei Jahren.

Dennoch äußerte sich Finanzchef Luca Maestri in einer Telefonkonferenz am Donnerstag zurückhaltend über das Weihnachtsgeschäft. “Wir erwarten, dass der Gesamtumsatz des Unternehmens im Dezemberquartal im Vergleich zum Vorjahr im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen wird.” Analysten hatten bislang auf ein Plus von 6,7 Prozent gehofft.

Der Hauptgrund für den verhaltenen Ausblick ist die anhaltende Schwäche des China-Geschäfts. Dort leidet Apple unter harter lokaler Konkurrenz. Vor allem Huawei macht dem US-Konzern mit technisch hochwertigen Produkten das Leben schwer. Es bestehe das Risiko, dass dieser Abwärtstrend noch einige Zeit anhält, sagte Analyst Tom Forte von der Investmentbank Maxim. Alles hänge davon ab, wann die neuen “Apple Intelligence” genannten KI-Funktionen in diesem wichtigen Markt verfügbar seien.

Anders als andere Anbieter bündelt Apple seine Künstliche Intelligenz (KI) nicht in einer separaten Software, sondern webt diese Technologie in Form neuer Funktionen in sein Betriebssystem ein. Deren Einführung erfolgt schrittweise, weshalb Experten befürchten, dass einige Nutzer den Wechsel auf die neue iPhone-Generation hinauszögern. So müssen sich beispielsweise europäische Anwender gedulden, bis mögliche Unvereinbarkeiten der Apple-KI mit hiesigen Technologie-Gesetzen geklärt sind.

IPHONE-ABSATZ WÄCHST WIEDER – SERVICE-GESCHÄFT ENTTÄUSCHT

Im abgelaufenen Quartal stieg der weltweite Smartphone-Absatz allerdings nach mehreren Rückgängen in Folge um überraschend starke 5,5 Prozent. Das im September vorgestellte iPhone 16 verkaufe sich bislang besser als die Vorgänger-Generation im Vorjahreszeitraum, sagte Konzernchef Tim Cook am Donnerstag in einem Reuters-Interview. “Wir haben einen guten Start hingelegt.” Auch die Rückmeldungen zu “Apple Intelligence” seien positiv.

Daher wuchs der Konzernumsatz den Angaben zufolge um knapp sechs Prozent auf 94,93 Milliarden Dollar. Mit 1,64 Dollar je Aktie lag auch der bereinigte Reingewinn über Markterwartungen. Der Absatz von iPads und Mac-Rechnern blieb dagegen ebenso hinter den Analystenprognosen zurück wie die Umsätze der margen- und wachstumsstarken Service-Sparte. Zu letzterem zählen AppleTV+ oder der App Store.

(Bericht von Stephen Nellis und Akash Sriram; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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