Ryanair verdient weniger und kappt Ziel für Passagierzahlen

Dublin (Reuters) – Nach einem Gewinnrückgang im ersten Halbjahr sieht der irische Billigflieger Ryanair einen Silberstreif am Horizont.

“Die Vorausbuchungen sind stark, die Nachfrage ist stark und der (Ticket-)Preisrückgang scheint sich weiter abzuschwächen”, erklärte der Chef der Ryanair-Gruppe Michael O’Leary am Montag. Finanzvorstand Neil Sorahan kündigte gegenüber Reuters an, der Rückgang der Ticketpreise werde nach zehn Prozent im ersten Halbjahr im dritten Quartal wohl bei weniger als fünf Prozent liegen.

Der Preisdruck sei teilweise auf die Entscheidung einiger Online-Reisebüros zurückzuführen, die den Verkauf von Ryanair-Flügen Ende 2023 aufgrund rechtlichen und regulatorischen Drucks einstellten. Einige Portale stoppten damals die Vermittlung von Ryanair-Flügen in Reaktion auf Gerichtsverfahren der Airline gegen sie.

Europas größte Billig-Airline trug derweil den Verzögerungen bei den Boeing-Flugzeugauslieferungen Rechnung und reduzierte ihre Prognose für die Passagierzahl für das nächste Geschäftsjahr (per Ende März 2026). Statt mit 215 Millionen rechnet der Vorstand nun mit 210 Millionen Passagieren. Der US-Flugzeugbauer Boeing musste wegen Technikproblemen und Streiks seine Produktion drosseln. Daher erwartet Ryanair die georderten Maschinen erst Anfang kommenden Jahres zu erhalten statt noch 2024, wie O’Leary Mitte Oktober ankündigte.

HALBJAHRESGEWINN SINKT

Ryanair verdiente infolge von Preissenkungen bei den Flugtickets in den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2024/25 weniger. Der Gewinn sank um 18 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro und lag damit in etwa auf Höhe der Analystenschätzungen von 1,8 Milliarden Euro. Ein Gewinnziel für das Gesamtjahr wagte der Vorstand nicht. Finanzchef Sorahan erklärte aber, mit Sicherheit werde der Gewinn niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr. Auch für das nächste Bilanzjahr 2025/26 wollte er kein Ergebnisziel abgeben, äußerte aber die Hoffnung, dass sich das Marktumfeld und die Ticketpreise verbessern werden.

(Bericht von Conor Humphries; geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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