Frankfurt (Reuters) – FMC<FMEG.DE> sieht Anzeichen einer Trendwende bei den Dialysebehandlungen im wichtigen US-Markt.
Der Dialysespezialist präzisierte seine Ergebnisprognose für dieses Jahr, er erwartet nun einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns um 16 bis 18 Prozent. Bislang war das Unternehmen von einem Zuwachs im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich ausgegangen. “Im Segment Care Delivery hat sich das zugrundeliegende organische
Behandlungswachstum in den USA ins Positive gedreht. Das ist ein wichtiger Meilenstein, der uns bestärkt”, erklärte Vorstandschefin Helen Giza am Dienstag zur Quartalsbilanz.
FMC-Aktien stiegen im frühen Handel um bis zu zwei Prozent und zählten zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex MDax. Im zweiten Quartal hatte eine durch die Covid- und Grippewelle in den USA erhöhte Sterblichkeit unter seinen Patienten das Unternehmen noch deutlich belastet. FMC hatte daher seine Prognose für das organische Behandlungswachstum in den USA – seinem mit Abstand wichtigsten Markt – auf eine Stagnation bis hin zu einem Zuwachs von 0,5 Prozent gesenkt. Doch im Sommer konnte die Gesellschaft wieder mehr Blutwäsche-Patienten behandeln, auch wenn die erhöhte Sterblichkeit weiterhin Einfluss auf die Entwicklung hatte.
“Unsere Bemühungen zur Verbesserung unseres Aufnahmeprozesses und der Patientenkontinuität tragen inzwischen Früchte”, sagte Giza der Nachrichtenagentur Reuters. FMC habe neue Patienten gewonnen, auch von der Konkurrenz. So erzielte der Konzern im dritten Quartal ein organisches Behandlungswachstum in den USA von 0,2 Prozent, während etwa der Rivale DaVita ein Minus von 0,2 Prozent hinnehmen musste. Giza erklärte, dass das Wachstum ohne die Auswirkungen der Hurrikane in den USA noch etwas höher hätte ausfallen können. “Wir erwarten auch im vierten Quartal eine positive Entwicklung”, zeigte sie sich zuversichtlich.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet FMC unverändert ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Dafür muss sich das Unternehmen, an dem der Gesundheitskonzern Fresenius noch eine Beteiligung von gut 32 Prozent hält, allerdings noch etwas strecken: Auf dieser Basis stand im dritten Quartal ein Minus von einem Prozent auf 4,82 Milliarden Euro zu Buche, nach neun Monaten wurde immerhin ein Plus von einem Prozent erreicht. Der bereinigte operative Gewinn stieg von Juli bis September auch dank Einsparungen um zehn Prozent auf 474 Millionen Euro. Zum dritten Quartal standen insgesamt zusätzliche Einsparungen von 173 Millionen Euro zu Buche und damit mehr als die für das Gesamtjahr angestrebten 100 bis 150 Millionen. Bis 2025 strebt FMC weiterhin Einsparungen von 650 Millionen Euro an.
(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)