Düsseldorf (Reuters) – Nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal hat sich die Geschäftslage beim Modekonzern Hugo Boss mehr oder weniger stabilisiert.
“Das dritte Quartal war für Hugo Boss unter den gegebenen Umständen ordentlich”, sagte Finanzvorstand Yves Müller am Dienstag mit Blick auf die konjunkturelle Großwetterlage. “Wir sind wieder leicht gewachsen und haben unsere Kosten im Griff.” Zwar habe sich die Konsumstimmung nicht grundlegend geändert, doch es gebe Hoffnung. Im Quartal habe sich die Lage graduell verbessert. “Es ist aber ein zartes Pflänzchen, mehr noch nicht. … Wir gehen daher eher vorsichtig ins vierte Quartal und ins neue Jahr.”
Am besten schnitt Boss in Amerika ab, mit einem Plus von sieben Prozent, gefolgt von der Region Europa, Naher Osten und Afrika mit einem einprozentigen Zuwachs. Rückenwind verlieh der Heimatmarkt Deutschland mit einem Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich, während Frankreich und Großbritannien schwächelten. In Asien und vor allem in China “bleibt der Markt schwierig”, sagte Müller. Boss hänge aber nicht vom China-Geschäft ab, da der Konzern dort nur sechs Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschafte.
ZEITPUNKT FÜR ERREICHEN DER MITTELFRISTZIELE OFFEN
Insgesamt schaffte Boss im dritten Quartal ein Umsatzplus von einem Prozent auf 1,029 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis (Ebit) um sieben Prozent auf 95 Millionen Euro zurückging. Infolgedessen sank die Ebit-Marge um 80 Basispunkte auf 9,3 Prozent.
Boss sei mit seinen Sparplänen vorangekommen, betonte Müller. Die operativen Aufwendungen seien gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent gesunken und die Marketingkosten um drei Prozent. Beim geplanten Personalabbau nutze der Konzern die natürliche Fluktuation und halte sich bei Neueinstellungen zurück. Nach dem Gewinneinbruch im zweiten Quartal hatte Boss einen Sparkurs angekündigt. Vor allem bei den Verwaltungs- und Vertriebskosten soll der Rotstift angesetzt werden.
Müller bestätigte die bereits reduzierten Ziele für das laufende Jahr. Der Konzern erwartet demnach ein Umsatzplus zwischen einem und vier Prozent und ein Ebit in einer Spanne zwischen minus 15 und plus fünf Prozent. Mit Blick auf das für 2025 avisierte Umsatz- und Margenziel von fünf Milliarden Euro beziehungsweise zwölf Prozent sagte Müller, es sei noch offen, wann dies tatsächlich erreicht werde.
An der Börse blieben die Anleger skeptisch: Die Aktie notierte 3,4 Prozent niedriger bei 41,60 Euro.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)