Frankfurt (Reuters) – Eine höhere Nachfrage und Einsparungen haben dem Spezialchemiekonzern Lanxess im Sommer zu einem Ergebnissprung verholfen.
Vorstandschef Matthias Zachert bekräftigte am Donnerstag zwar die Ziele für 2024, erwartet im restlichen Jahresverlauf aber eine saisonalbedingt gedämpfte Entwicklung. Eine Erholung auf breiter Front sei weiter nicht in Sicht, sagte Zachert anlässlich der Quartalsbilanz. Die Anlagen von Lanxess seien aber wieder besser ausgelastet und der Sparkurs zahle sich für den Kölner Konzern aus. An der Börse konnte Lanxess damit nicht punkten: Die Papiere verloren mehr als sechs Prozent und gehörten zu den schwächsten Werten im Nebenwertindex MDax.
Im dritten Quartal stieg der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) um mehr als 45 Prozent auf 173 Millionen Euro und übertraf damit die Analystenerwartungen von 169 Millionen Euro. Der Umsatz lag mit 1,598 Milliarden Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Analysten hatten Lanxess dagegen einen Zuwachs auf 1,66 Milliarden Euro zugetraut, doch das Unternehmen bekam Gegenwind von niedrigeren Verkaufspreisen und negativen Währungseffekten, die das Mengenwachstum von fast fünf Prozent wieder aufzehrten.
“Trotz des anhaltend schweren Fahrwassers und des schwierigen Wettbewerbsumfelds für die Chemie halten wir unseren Kurs”, zeigte sich Zachert zuversichtlich. Für 2024 rechnet er unverändert mit einem Ergebnisanstieg von zehn bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 512 Millionen Euro. “Die Kostenmaßnahmen wirken und helfen uns, durch diese schwierige Nachfragephase gut durchzukommen.” Insbesondere in der Agrarchemie und im Bau bleibe die Situation aber unbefriedigend. Lanxess will seine jährlichen Kosten ab 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro senken. Das umfasst auch einen Abbau von 870 Stellen, davon 460 in Deutschland, wie der Konzern vor einem Jahr angekündigt hatte.
(Bericht von Patricia Weiß und Linda Pasquini, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)