Berlin (Reuters) – Der Hauptstadtflughafen Berlin legt beim Passagieraufkommen zu – hängt aber weiterhin klar hinter der Vor-Corona-Zeit zurück.
Für das laufende Jahr peilt der nach Frankfurt und München drittgrößte deutsche Flughafen 25,3 Millionen Passagiere an, wie BER-Chefin Aletta von Massenbach am Dienstag in Berlin sagte. Dies seien zwar 2,2 Millionen mehr als 2023, aber noch immer viel weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Damals hatten die Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zusammen noch 35,65 Millionen Menschen abgefertigt. Von Massenbach sprach dennoch von einem guten Ergebnis – wegen des schwierigen Umfelds.
Berlin hängt seit der Virus-Pandemie zurück und hat im Gegensatz zu einigen kleineren deutschen Flughäfen das alte Niveau noch nicht wieder erreicht. Billigflieger wie Ryanair und Easyjet haben sich in der Vergangenheit aus Berlin und anderen Standorten zurückgezogen und begründen dies mit hohen Gebühren. Diese Kritik nehme sie sehr ernst und sehe dies nicht als Säbelrasseln, sagte von Massenbach, die jüngst zur Präsidentin des Flughafenverbands ADV gewählt wurde.
Ryanair sei am BER derzeit mit 20,4 Prozent Marktanteil größte Einzelairline vor Easyjet mit 15,9 Prozent, sagte von Massenbach. Die gesamte Lufthansa-Gruppe komme auf 22,6 Prozent. Dabei hinke die Kernmarke Lufthansa mit innerdeutschen Flügen nach Frankfurt und München um rund 50 Prozent hinter der Vor-Corona-Zeit zurück.
Von Massenbach erklärte, vor allem wegen der hohen staatlichen Gebühren in der Luftfahrt falle der Standort im internationalen Wettbewerb zurück. “Deutschland verliert an Anbindung an die Welt.” Der Flughafenverband ADV rechne bis 2030 mit einem stetig nachlassenden Wachstum bei den Passagierzahlen an deutschen Airports.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)