Brenntag-Chef sieht Handlungsbedarf in der Chemiebranche Europas

Düsseldorf (Reuters) – Der Chemikalienhändler Brenntag sieht für die Branche in Europa großen Handlungsbedarf.

“Hier haben wir teils massive, nicht wettbewerbsfähige Überkapazitäten”, sagte Konzernchef Christian Kohlpaintner der “Börsenzeitung” (Dienstagsausgabe). “Es muss sich in der Konsolidierung etwas tun, um weiterhin wettbewerbsfähige Spieler hervorzubringen.” Neben Restrukturierungen müssten auch die Portfolios schlanker werden. “Wir haben in Europa zahlreiche Chemieunternehmen, die ich in der heutigen Größe nicht für dauerhaft wettbewerbsfähig halte”, betonte der Manager.

Die Unternehmen in China seien dagegen gut aufgestellt. Die regional besten Aussichten attestierte Kohlpaintner dem Bericht zufolge Nordamerika. Das sei “die Region, die in der nächsten Dekade im Chemiebereich sehr erfolgreich sein wird.”

Die Konjunkturschwäche wie auch der Preisdruck hätten dem Chemikalienhändler zuletzt zu schaffen gemacht und ihm einen Gewinnrückgang eingebrockt. Kohlpaintner sagte mit Blick auf die Konjunkturschwäche: “Ich bin jetzt seit 32 Jahren im Geschäft und habe noch nie zuvor einen so langen Abschwung in Chemiezyklus gesehen.” Nach seiner Einschätzung sei die Talsohle aber erreicht.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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