(Reuters) – Dem US-Online-Händler Amazon drohen in den entscheidenden Tagen vor Weihnachten Streiks in Deutschland und den USA.
Tausende Amazon-Beschäftigte in den USA wollten am Donnerstag die Arbeit niederlegen, erklärte die Gewerkschaft Teamster. Betroffen seien Standorte in New York City, Skokie (Illinois), Atlanta, San Francisco und Südkalifornien. Verhandlungsführer der Gewerkschaft hatten gesagt, der E-Commerce-Riese weigere sich, mit ihnen über bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu verhandeln. Amazon betonte, die Teamsters verträten nicht mehrere Tausend Amazon-Beschäftigte. Dies treffe einfach nicht zu. In Deutschland will die Gewerkschaft Verdi Amazon mit “gezielten Streikaktionen” vor Weihnachten treffen. Beginnen sollen die Proteste in Nordrhein-Westfalen.
In Deutschland fordert Verdi von Amazon in dem 2013 begonnenen Tarifstreit, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit abzuschließen. Die Gewerkschaft hatte in dem Konflikt schon häufiger versucht, mit Streiks den Druck auf Amazon zu erhöhen. Der US-Konzern hat dagegen immer wieder erklärt, Bezahlung, Zusatzleistungen und Karrierechancen in dem Unternehmen seien “exzellent”. Kunden könnten sich auf schnelle und zuverlässige Lieferungen ihrer Weihnachtsbestellungen verlassen, erklärte ein Amazon-Sprecher.
(Bericht von Greg Bensinger und Gursimran Kaur, geschrieben von Katharina Loesche und Matthias Inverardi, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)