Belrin (Reuters) – Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) drängt auf einen zweijährigen Aufschub der EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung deutscher Unternehmen.
“Es geht um das massive und immer weiter steigende Volumen der Berichtspflichten. Das nimmt Überhand und würde in Deutschland 13.000 Unternehmen, die neu unter die Regulierung fallen sollen, vor gewaltige Herausforderungen stellen”, sagte Kukies der “Rheinischen Post” (Montagausgabe). Er plädierte dafür, die Vorgaben der europäischen “Corporate Sustainability Reporting Directive” um zwei Jahre zu verschieben. Das schaffe Zeit für eine grundlegende Vereinfachung des Systems.
Kukies forderte zudem, auf die geplanten zusätzlichen branchenspezifischen Berichtspflichten zu verzichten und die in der Taxonomie vorgesehenen zu streichen. Die Bundesregierung unterstützt das Ziel der EU-Kommission, die Berichtspflichten insgesamt um ein Viertel zu reduzieren. Die EU-Kommission will Ende Februar Vorschläge zu den Nachhaltigkeitsberichtspflichten vorlegen. Kukies mahnte zur Konsequenz: “Sonst wird es nie gelingen, Bürokratie und Auflagen zu reduzieren.”
(Bericht von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)