Volkswagen-Finanzchef kündigt weitere Investitionen in USA an

Davos (Reuters) – Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz bringt weitere Investitionen in den USA ins Spiel.

Volkswagen wolle seinen US-Marktanteil bis 2030 verdoppeln, sagte Antlitz am Donnerstag beim World Economic Forum in Davos der Nachrichtenagentur Reuters. “Dafür brauchen wir zusätzliche Initiativen.” Details zu möglichen Investitionen nannte Antlitz nicht. “Die Investitionen gehen weiter. Wenn man den Marktanteil verdoppeln will, muss man noch mehr lokal tun.”

Dabei sprach Antlitz insbesondere von Investitionen in Forschung und Entwicklung. Zuletzt hat VW ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem US-Elektroautobauer Rivian gegründet, das unter anderem die Software für Volkswagen-Fahrzeuge auf der SSP-Plattform entwickeln soll, die ab Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen sollen.

Derzeit kommt der Volkswagen-Konzern, zu dem auch die Marken Audi und Porsche gehören, in den USA auf einen Marktanteil von ungefähr vier Prozent. Das Unternehmen betreibt ein großes Werk in Chattanooga, in dem unter anderem das elektrische SUV ID.4 sowie der Atlas vom Band laufen. Zudem steht soll die US-Traditionsmarke Scout mit elektrischen Modellen wiederbelebt werden. Volkswagen fühle sich als integraler Bestandteil der US-Wirtschaft, betonte Antlitz. Schon vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump habe VW angekündigt, die Geschäfte in den USA ausbauen zu wollen.

Dabei setze VW auch auf Range Extender, sagte Antlitz. Dabei handelt es sich um Elektrofahrzeuge, die zusätzlich über einen kleinen Benzin-Generator verfügen, mit dem die Reichweite erhöht werden kann. Diese Fahrzeuge gewinnen derzeit vor allem in China an Popularität.

“MÜSSEN AUF WETTBEWERBSFÄHIGES NIVEAU”

Zugleich solle der Marktanteil in Europa verteidigt werden und das Geschäft in China an Stärke gewinnen, sagte Antlitz. In der Volksrepublik leidet VW unter der zunehmenden heimischen Konkurrenz vor allem bei Elektroautos und musste zuletzt Einbußen hinnehmen. Auch das laufende Jahr dürfte schwierig werden, der Marktanteil könnte weiter sinken, räumte Antlitz ein. “Ab 2026 wollen wir wieder stark in den Wettbewerb eingreifen und Marktanteile zurückgewinnen.” Dann verfüge VW in der Volksrepublik über eine wettbewerbsfähige Kostenbasis.

In Deutschland sei das vor Weihnachten mit der IG Metall vereinbarte Sparprogramm detaillierter als vergangene Programme, sagte Antlitz. Wichtig sei nun, die Ziele bei der Produktivität zu erreichen. Das sei Voraussetzung für weitere Investitionen in die Werke, betonte Antlitz: “Wir müssen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau kommen, die Restrukturierung abschließen, und wenn das erreicht ist, kann man profitabel wachsen.” Sollte es nicht gelingen, die Produktivität zu steigern, seien weitere Maßnahmen nötig, ergänzte Antlitz.

Das Sparpaket sieht unter anderem den Abbau von 35.000 Arbeitsplätzen in Deutschland vor, die Kapazitäten in den Werken sollen um 734.000 Fahrzeuge jährlich reduziert werden. Unter anderem soll der Verbrenner-Golf ab 2027 aus Mexiko kommen. VW will so mittelfristig die Rendite auf 6,5 Prozent steigern.

(Bericht von Divya Chowdhury in Davos, geschrieben von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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