Salzgitter: Sprechen mit Übernahme-Interessent

Düsseldorf (Reuters) – Für den zweitgrößten deutschen Stahlkonzern Salzgitter gibt es ein Übernahmeangebot.

Das Unternehmen gab am Donnerstag bekannt, dass ein Konsortium um den Großaktionär GP Günter Papenburg ein nicht bindendes Angebot in Höhe von 18,50 Euro pro Aktie übermittelt habe. Bei nach Refinitiv-Daten rund 54 Millionen ausstehenden Aktien würde sich damit eine Gesamtbewertung rund einer Milliarde Euro für den Stahlkonzern ergeben. Das Unternehmen sei in Gesprächen mit dem Konsortium. Zu den Details wolle sich der Konzern nicht äußern.

Die Salzgitter-Aktie legte zeitweise auf 17,23 Euro je Papier auf ein Sechs-Wochen-Hoch zu. Salzgitter kündigte an, die Offerte einschließlich des Preises zu prüfen. Das Ergebnis der Prüfung und Gespräche mit dem Konsortium seien offen. Sobald ein formelles Angebot vorliege, würden Vorstand und Aufsichtsrat dieses umfassend prüfen und bewerten. Der Bieter GP Günter Papenburg wollte keinen Kommentar abgeben.

Salzgitter hatte im November mitgeteilt, Papenburg erwäge zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG den Salzgitter-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu machen. Salzgitter ist mit rund 25.000 Mitarbeitern nach Thyssenkrupp der zweitgrößte Stahlkonzern in Deutschland. Der Branche machen die hohen Energiepreise, eine schwache Nachfrage der Kunden zu schaffen.

Die GP Günter Papenburg AG, ein Unternehmen mit rund 4000 Mitarbeitern, ist unter anderem im Bauwesen und im Recycling tätig. TSR Recycling beschäftigt 4500 Mitarbeiter und gehört seit 2017 komplett dem Entsorgungsriesen Remondis. Salzgitter wiederum beschäftigt rund 25.000 Mitarbeiter und ist mit rund 30 Prozent an dem Kupferkonzern Aurubis beteiligt.

“Unser Fokus liegt unvermindert darauf, die angesprochene Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der Salzgitter AG auszubauen und die langfristige Transformation voranzutreiben”, hatte das Unternehmen im November erklärt. Die IG Metall forderte, Salzgitter müsse eigenständig bleiben.

(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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