DZ Bank erwartet 2025 weniger Gewinn – Risikovorsorge gestiegen

Frankfurt (Reuters) – Die DZ Bank blickt angesichts der trüben Aussichten für die deutsche Wirtschaft nach zwei Rezessionsjahren zurückhaltend auf das laufende Geschäftsjahr.

Für 2025 werde ein Vorsteuerergebnis von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro erwartet, teilte die Frankfurter Finanzgruppe am Dienstag mit, zu der neben Union Investment auch die Versicherung R+V und die Bausparkasse Schwäbisch Hall gehören. “Die Risikovorsorge ist angestiegen”, sagte Vorstandsvorsitzender Cornelius Riese am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz.

Ein Großteil der Absicherungen für ausfallgefährdete Kredite bei der Verbund- und Geschäftsbank sei auf das Engagement bei der Baywa zurückzuführen. Im vergangenen Jahr hatte die DZ Bank zusammen mit anderen Banken aus dem Sektor dem kriselnden Münchner Agrarkonzern unter die Arme greifen müssen. Aus rechtlichen Gründen wollte sich Riese mit weiteren Details zurückhalten. Die Kernbotschaft laute aber, “dass die Risikosituation trotz des Anstiegs für uns nicht auf einem besorgniserregenden Niveau ist”.

2024 hatte die DZ Bank dank eines florierenden Kundengeschäfts in ihren Konzerngesellschaften mehr verdient. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 3,6 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die positive Entwicklung an den Börsen habe für zusätzlichen Rückenwind gesorgt. “Trotz der zahlreichen Herausforderungen des vergangenen Jahres konnten wir unseren Wachstumspfad fortsetzen und das sehr gute Ergebnis des Vorjahres übertreffen”, sagte Riese. Die eigenen Ergebniserwartungen seien übertroffen worden.

Insbesondere die Versicherungstochter R+V und die Fondsgesellschaft Union Investment haben zugelegt. So habe R+V neben steigenden Beiträgen ein hohes Kapitalanlageergebnis verzeichnet und das Vorsteuerergebnis um 23 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert. Bei Union Investment habe sich das Volumenwachstum der vergangenen Jahre fortgesetzt, der Gewinn vor Steuern stieg um mehr als ein Viertel auf 1,2 Milliarden Euro.

RISIKOVORSORGE BELASTET

Bei der TeamBank dagegen drückten die Konjunkturflaute und die in der Folge gestiegene Risikovorsorge auf die Bilanz. Der Vorsteuergewinn des Konsumfinanzierers brach um 71,6 Prozent auf 23 Millionen Euro ein. Auch die Verbund- und Geschäftsbank musste wegen Bewertungsverlusten Federn lassen: Mit 468 Millionen Euro hat sich das Ergebnis vor Steuern mehr als halbiert.

Bankchef Riese dämpfte derweil die Erwartungen für das aktuelle Bilanzjahr. “Es ist am Ende so, dass die Ergebnisse von deutlich über 1,2 Milliarden der Union Investment und der R+V Versicherung… kein Ergebnisniveau sind, mit dem man einfach jedes Jahr rechnen kann.” Für die beiden Gesellschaften, die schon deutliche Ergebnisträger seien, erwarte die DZ Bank deutliche Rückgänge. Dies könne auch ein Wachstum im Bankbereich nicht ausgleichen. Das gelte zudem bei der Abhängigkeit von den Kapitalmärkten: “Die Aktienkurse werden auch nicht jedes Jahr um 25 Prozent steigen.”

(Bericht von Philipp Krach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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