London/Frankfurt (Reuters) – Gestützt auf eine Erholung des wichtigen Deutschland-Geschäfts ist Vodafone im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 wieder gewachsen.
Dank des Sanierungskurses lege Vodafone in sämtlichen europäischen und afrikanischen Märkten zu, sagte Margherita Della Valle, die Chefin des britischen Mobilfunkers, am Dienstag. “Es liegt aber noch viel Arbeit vor uns.” Sie wolle weiter in den Service investieren, die Konzernstruktur vereinfachen und vor allem das Wachstum in Deutschland beschleunigen.
Della Valle hat Vodafone eine Schrumpfkur verordnet und dabei unter anderem die Töchter in Italien und Spanien verkauft. Außerdem will der einst weltgrößte Mobilfunk-Konzern sein Geschäft auf dem britischen Heimatmarkt mit dem des Konkurrenten Three UK verschmelzen. Dieser Deal werde voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen, sagte die Vodafone-Chefin. Beim geplanten Stellenabbau seien bereits knapp die Hälfte der geplanten 11.000 Jobs weggefallen. In Deutschland sind insgesamt etwa 2000 Beschäftigte betroffen.
RÜCKKEHR AUF DEN WACHSTUMSPFAD
Das Unternehmen steigerte seinen organischen Kernumsatz 2023/2024 den Angaben zufolge um 2,2 Prozent auf 11,02 Milliarden Euro und traf damit die Markterwartungen. Der Free Cash Flow, der als Barometer für die Höhe der Dividende gilt, übertraf mit 2,6 Milliarden Euro die Analystenprognosen. Die Vodafone-Aktie kletterte daraufhin an der Londoner Börse um bis zu 3,9 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 72,68 Pence.
Die Service-Erlöse in Deutschland stiegen um 0,2 Prozent auf 11,45 Milliarden Euro, wobei im Schlussquartal ein Plus von 0,6 Prozent verbucht wurde. “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind ins Wachstum zurückgekehrt”, sagte Marcel de Groot, Chef von Vodafone Deutschland. “Wir wollen nun wieder nachhaltig wachsen, indem wir wieder schneller, wendiger und mutiger agieren.”
Für das angelaufene Geschäftsjahr stellte Vodafone einen operativen Konzerngewinn von elf Milliarden Euro und einen Cash Flow von mindestens 2,4 Milliarden Euro in Aussicht. Wie bereits angekündigt, werde die Dividende für 2024/2025 voraussichtlich auf 4,5 Euro-Cent je Aktie halbiert. Allerdings sollten zwei Milliarden Euro aus dem Verkauf von Vodafone Spanien für Aktienrückkäufe genutzt werden. Aus den Einnahmen für das Italien-Geschäft könnte noch einmal die gleiche Summe für derartige Transaktionen ausgegeben werden.
(Bericht von Hakan Ersen und Paul Sandle, redigiert von Thomas Seythal, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)