Silberstreif doch kein stabiler Aufschwung – VCI bleibt bei Prognose

Düsseldorf (Reuters) – Die deutsche Chemieindustrie sieht nach einer langen Durststrecke trotz erster Zuwächse noch keine durchgreifende Besserung.

Der Branchenverband VCI bekräftigte am Montag seine erst im Mai erhöhte Prognose für 2024. Für dieses Jahr wird weiterhin mit einem Anstieg der Produktion von 3,5 Prozent und einem Plus beim Branchenumsatz von 1,5 Prozent gerechnet. Bereits im ersten Halbjahr zog die Produktion in der Branche mit über 560.000 Beschäftigten um rund drei Prozent an – doch der Umsatz von Chemie und Pharma ging leicht um ein Prozent auf rund 112 Milliarden Euro zurück. “Es gibt einen Silberstreif, aber von einem stabilen Aufwärtstrend kann keine Rede sein”, bilanzierte VCI-Präsident Markus Steilemann.

Der VCI erwartet nun, dass sich die Auftragslage in der Chemie im zweiten Halbjahr weiter verbessert. Wesentlicher Treiber bliebe dabei das Geschäft mit dem Ausland. Die Stimmung in der Branche ist jedoch weiterhin gedämpft. Dies liege auch an hohen Energiepreisen und steigender Bürokratie in der Bundesrepublik, beklagte der Verband. Immer mehr Unternehmen entschieden sich gegen den Standort Deutschland. Laut einer VCI-Mitgliederbefragung gingen die Investitionen der Branche in Deutschland im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zurück. Gleichzeitig stiegen die Investitionen im Ausland mit rund zwölf Milliarden Euro um gut acht Prozent.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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