Luxusmarke La Prairie bremst Beiersdorf – Gewinn sinkt

Düsseldorf (Reuters) – Beiersdorf steuert dank florierender Geschäfte rund um die Kernmarke Nivea beim Umsatz weiter auf Wachstumskurs.

In anderen Geschäftsfeldern lief es im ersten Halbjahr indes nicht so rund. Die Luxusmarke La Prairie ließ angesichts mauer Geschäfte in China Federn. Der operative Gewinn (Ebit) gab wegen auf das erste Halbjahr vorgezogener Investitionen in Marketing und Digitalisierung auf 838 (Vorjahr: 852) Millionen Euro nach. Bei den Anlegern kam das nicht gut an: Beiersdorf-Aktien verloren am Vormittag über drei Prozent.

Der Konzernumsatz stieg im Halbjahr organisch um 7,1 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Die Kernmarke Nivea – inklusive Labello – verzeichnete dabei gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein organisches Umsatzwachstum von 11,1 Prozent. Der Unternehmensbereich Tesa kehrte auf den Wachstumspfad zurück, legte im zweiten Quartal dank anziehender Geschäfte in Asien zu und verzeichnete insgesamt ein organisches Umsatzwachstum von 2,9 Prozent. “Diese positiven Ergebnisse konnten den anhaltenden Gegenwind im herausfordernden Luxusmarkt, insbesondere in China, mehr als ausgleichen”, sagte Beiersdorf-Chef Vincent Warnery mit Blick auf die Entwicklung bei Nivea und Tesa, dem zweiten Standbein Beiersdorfs.

Weniger rund lief es bei der Luxusmarke La Prairie, die wegen eines schwächelnden Marktes in China ein Umsatzminus von sieben Prozent verzeichnete. Beiersdorf steht mit der Entwicklung bei seinem Sorgenkind aber nicht allein: Konkurrent L’Oreal hatte in der Volksrepublik eine maue Nachfrage nach Cremes und Lippenstiften verzeichnet. Der chinesische Schönheitsmarkt werde auch im zweiten Halbjahr “leicht negativ” bleiben, hatte der Konzern beklagt. Wegen der trüben Konjunkturaussichten in der Volksrepublik halten sich die chinesischen Verbraucher mit Käufen zurück. Immerhin sei La Prairie beim Umsatz nicht so stark wie der Markt geschrumpft, sagte Warnery.

Beiersdorf hatte die Umsatzprognose für den Bereich Consumer und den Gesamtkonzern erst im April angehoben. Die Hamburger erwarten 2024 ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent – mehr als Konkurrent Henkel. In der zweiten Jahreshälfte rechnen sie mit besseren Geschäften in den USA. Zudem soll das neue Anti-Aging-Mittel Epicelline für Wachstum sorgen. Er wäre enttäuscht, wenn Beiersdorf am unteren Ende der Umsatzspanne landen würde, sagte Warnery in einer Telefonkonferenz weiter. Die operative Ebit-Marge soll ohne Sondereffekte weiter leicht über den 13,4 Prozent aus dem Vorjahr liegen.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitt ean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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