VW-Großaktionär Porsche SE plant weitere Beteiligungen

Frankfurt (Reuters) – Der VW- und Porsche-Großaktionär Porsche SE will mit wachsender Finanzkraft weitere Anteile an Firmen erwerben.

“Unsere finanziellen Mittel geben uns erheblichen Spielraum für potenzielle Investitionen in weitere Kern- und Portfoliobeteiligungen”, sagte Finanzvorstand Johannes Lattwein am Dienstag. “Das derzeitige Börsenumfeld und die in diesem Zuge insgesamt gesunkenen Unternehmensbewertungen eröffnen uns attraktive Opportunitäten.” Damit deutet die PSE an, sich künftig an börsennotierten Unternehmen über VW und Porsche hinaus zu beteiligen.

Die PSE begann mit dem Beteiligungsaufbau vor zehn Jahren, als das Stuttgarter Unternehmen noch in Geld schwamm. Derzeit muss die von den VW-Eignerfamilien Porsche und Piech kontrollierte Holding aber noch seinen Schuldenberg abbauen, der mit dem Kauf des Porsche-Anteils entstanden ist. Die Nettoverschuldung der PSE schrumpfte in der ersten Jahreshälfte um 0,7 auf 5,0 Milliarden Euro. Im Visier hat sie Startups entlang der mobilen Wertschöpfungskette wie auf Verkehrsmanagement oder autonomes Fahren spezialisierte Software-Firmen. Zuletzt stieg PSE beim Fernbus- und Bahn-Betreiber Flix ein.

Neben den beiden dauerhaften Investments VW und Porsche besitzt die PSE Minderheitsanteile an 15 kleinen Technologiefirmen in Nordamerika, Europa und Israel sowie an Fonds. Die Firmenanteile sollen auf Zeit gehalten werden, um an hohem Wachstum und Wertsteigerungspotenzial zu partizipieren. Bisher bringen sie aber kaum Geld: Im ersten Halbjahr waren es zwei Millionen Euro, während die PSE an VW und Porsche zusammen 2,1 Milliarden Euro verdiente. Das waren rund 200 Millionen Euro weniger als vor Jahresfrist, da bei den beiden Autobauern die Gewinne zuletzt sanken.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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